Liebe Schwestern und Brüder!
„Geh weg! Dich will ich hier nicht haben! Dich kann ich nicht gebrauchen!
Mach, dass du weiterkommst!“ – das scheint der Wirt auf dem Titelbild zu
sagen.
Und ich stelle mir vor, wie ich mich fühlen würde, wenn ich vor ihm stehen
würde.
Wie würde es Ihnen ergehen?
Nicht gewollt zu sein, keinen Platz zu finden, abgewiesen zu werden, tut
weh, macht traurig und vielleicht auch mutlos.
So wird es auch Maria und Josef ergangen sein, als sie damals in Betlehem
eine Herberge für die Nacht gesucht haben. Keiner wollte sie aufnehmen.
„Von diesen einfachen Menschen kann doch nichts Gutes kommen. Da
springt für mich nichts raus. Meine Tür bleibt zu!“
Und dann hatte doch Einer Erbarmen und bot ihnen zumindest den Stall
zum Übernachten an.
In dieser ganz einfachen Behausung kann Christus, der Retter - der, der so
viel Liebe zu schenken hat - zur Welt kommen.
Bin ich bereit, IHM meine Tür/mein Herz zu öffnen? Habe ich einen Platz
für IHN frei? Oder reagiere ich eher wie der Wirt?
Der Advent lädt uns ein, diesen Fragen nachzugehen, aber auch zu
schauen, wem von meinen Mitmenschen ich die Tür schon mal
zugeschlagen habe.
Mit dem 1. Advent beginnt das neue Kirchenjahr. Vielleicht ist es auch eine
gute Gelegenheit für einen Neubeginn mit diesen Menschen.
Ich wünsche uns allen eine gesegnete Adventszeit, in der wir unsere
Herzen und Türen öffnen – füreinander und für Christus.
Liebe Schwestern und Brüder, mit diesem Gedanken, die mich berührt
haben und die ich hier abdrucken darf, grüße ich Sie ganz herzlich
Ihr Pfarrer Michael Schwenke