Finale Botschaft
„Elf Freunde müsst ihr sein.“ Dieser Sepp-Herberger-Spruch hat auch im heutigen, kommerzialisierten Fußball-Zeitalter durchaus noch seine Gültigkeit. Denn alleine geht es nicht!
Ein Zusammenspiel vieler Akteure ist bei einem Fußballspiel notwendig. Die Spieler auf der Auswechselbank gehören genauso dazu, wie die auf dem Rasen. Je nach Strategie werden sie nach ihren Fähigkeiten und der ihnen zugedachten Rolle eingesetzt. Nicht jeder kann alles. Aber jeder möge seine Kraft in den Dienst der Mannschaft stellen. Egoistische Allüren passen da nicht.
Den Ball bewusst abgeben, auch wenn man dann selber vielleicht nicht mehr im Mittelpunkt steht. Das wäre im wahrsten Wortsinn „solidarisch“, - gemeinsam verantwortlich sein; für den anderen einstehen.
Man muss auf den Mitspieler achten und sich gegenseitig respektieren.
"Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht." - diese Haltung funktioniert bei einem Mannschaftssport nicht.
Aber wie sieht das mitmenschliche Zusammenspiel in meinem Umfeld, in unserer Gesellschaft aus? Mannschaftsdienlich oder eher egozentrisch?
Die Bibel gibt da Orientierung: „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“.
Das bedeutet mindestens Remis - Gleichstand.
Wer „Ich zuerst!“ ruft oder sogar auf Plakate schreibt, hat diese Botschaft nicht verstanden. Dem sollte man die rote Karte zeigen.
Nächstenliebe findet statt, wenn Vorurteile überwunden werden. Wenn man gemeinsam nach Auswegen aus schwierigen Lagen sucht und nicht nur die anderen zu Sündenböcken macht. Viele Angelegenheiten sind zu komplex, als dass es die schnelle und einfache Lösung geben kann. Aber mit etwas Zukunftsmut und der Vision einer menschenfreundlichen Gesellschaft kann jede und jeder durch seine positive Haltung ein Stück zur Verbesserung beitragen.
„Friede beginnt bei mir“ – so lautet die derzeitige Caritas-Kampagne. Da steckt viel Wahres dahinter.
Bei dem Fußball-Finale wird eine Mannschaft den Pokal gewinnen.
Ein ebenso großer Erfolg ist es, wenn wir respektvoll und vorurteilsfrei in unserem Alltag dem Nächsten begegnen und so neue Freunde gewinnen – es dürfen auch mehr als elf sein.